Gil Shohat Presseberichte

21.12.05

Ein "kleiner Rosicky" und ein Nationalspieler

Bonner SC strebt in der höchsten deutschen Nachwuchs-Spielklasse erneut den Klassenerhalt an - Trainer Deniz Bakir: Keine Individualisten, aber in der Breite gut besetzt

Von Wolfgang Ley

Bonn. Die gute Vorjahresplatzierung hat Deniz Bakir nicht übermütig gemacht. "Unser realistisches Ziel kann wiederum nur Klassenerhalt lauten", sagt der Trainer der A-Junioren-Bundesligafußballer des Bonner SC und liefert den Grund umgehend nach: "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ein Amateurverein sind, der sich mit Profiklubs misst, die unter ganz anderen Bedingungen arbeiten können. Wir müssen wieder in jedem Spiel 100 Prozent geben."

Doch auch wenn die Mittel und Möglichkeiten beim BSC im Vergleich zu den "Großen" ziemlich begrenzt sind, freuen sich Bakir, sein neuer Co-Trainer Gregor Heinen und die Mannschaft auf die neue Herausforderung.

Die Betonung liegt dabei auf dem Wort "Mannschaft". Teamarbeit ist gefragt, Alleinunterhalter gibt's nicht, "wir verfügen nicht über die Individualisten, die eine Partie allein entscheiden können", sagt Bakir.

Doch der Coach betont: "Der Kader passt menschlich und sportlich sehr gut zusammen. Darüber hinaus sind wir dieses Mal auch in der Breite gut besetzt."

Das rührt vor allem daher, dass der BSC sich durch den frühzeitigen Klassenerhalt in der Vorsaison auch frühzeitig gezielt verstärken konnte - "auf den Positionen, auf denen wir zuletzt einige Probleme hatten", wie Bakir berichtet.

Betroffen ist davon vor allen Dingen die linke Seite, die in der abgelaufenen Spielzeit nach Michael Müllers langwieriger Verletzung ziemlich verwaist war. Jetzt stehen mit den Neuzugängen David Sasse, Avni Gök, Sammy Kovacevic und Thomas Frohn - er kam bereits mehrfach in der Senioren-Oberliga-Elf zum Einsatz - gleich vier Linksfüßer im Aufgebot.

Insgesamt stießen nicht weniger als 15 Neue zu den Bonnern, zwölf aus auswärtigen Klubs und drei aus der eigenen B-Jugend, die ihrerseits den Sprung in die Regionalliga schaffte.

Den "Löwenanteil" stellt die Fraktion vom 1. FC Köln mit fünf Kickern, unter ihnen "Rückkehrer" Fabiano Curci. Mit großen Vorschusslorbeeren bedacht wurden zudem der vom KFC Uerdingen gekommene Schlussmann Andreas Schmidtke, der Torwarttrainer Uwe Tecsi auf Anhieb überzeugte, und der Slowake Simon Janicia.

Er fand auf Empfehlung der Frankfurter Eintracht den Weg zum BSC. "Er ist ein Typ wie der Dortmunder Tomas Rosicky", freut sich Deniz Bakir über den unverhofften Zulauf.

Einen aktuellen Nationalspieler haben die Bonner ebenfalls vorzuweisen: Der letztjährige Kölner Kosta David kickt in der griechischen Auswahl und hinterließ bislang in seiner Mittelfeldrolle auch einen exzellenten Eindruck.

Zugänge: Thomas Frohn, Mehmet Celik, Kosta David, Sascha Blechinger, Fabiano Curci (alle 1. FC Köln), Lukas Gumienny, Benjamin Niggemann (beide FC Pesch), Sammy Kovacevic, Avni Gök (beide Alemannia Aachen), David Sasse, Johannes Bahcivanoglu (beide Yurdumspor Köln), Andreas Schmidtke (KFC Uerdingen), Simon Janicia (Slowakei), Christian Sadowski, David Rombach, Gil Shohat (alle eigene B-Junioren).

Abgänge: Dennis Kirchen (VfL Bochum), Marcel Schall (1. FC Köln), Deniz Öztürk (Bayer Leverkusen), Stefan Bung (FV Bad Honnef), Hamit Darrazi (KFC Uerdingen).

Trainer: Deniz Bakir.

Tor: Andreas Schmidtke, Gil Shohat; Verteidigung: David Rombach, Mehmet Celik, Taskin Turhan, Simon Bratke, Benjamin Niggemann; Mittelfeld und Angriff: Thomas Frohn, Sammy Kovacevic, Kosta David, Grischa Wirths, Sascha Blechinger, Fabiano Curci, Simon Janicia, Ramin Sheibani, David Sasse, Caglar Türk, Avni Gök, Christian Sadowski, Johannes Bahcivanoglu, Lukas Gumienny, Bozo Kuzmanovic.

General-Anzeiger vom 06 August 2005.