Gil Shohat Presseberichte

2.10.06

Bonner SC - S04 0:5 Bericht

Bonner SC – Schalke 04 0:5 (0:2)
A-Jugend Bundesliga, 07.05.2006
Stadion Sportpark Pennenfeld
Die Bochumer Regentschaft ist endlich durchbrochen. Erstmals seit der Saison 2001/2002 spielen die A-Junioren des FC Schalke 04 wieder um die Deutsche Meisterschaft. Nach dem damaligen Scheitern von Hanke, Pander, Haufe und Co in Stuttgart sind es nun Boenisch und Konsorten, welche den ersten Titel seit 1976 für die Blauen einfahren wollen.
Und die Voraussetzungen waren bestens. Dank eines Titel sammelnden Vorstadtclubs aus dem Süden des Landes mussten wir nicht in den üblichen Nordpark, sondern lernten ein neues Stadion kennen. Den Sportpark Pennenfeld, ein nettes kleines Stadion in Bad Godesberg mit Blick auf den Petersberg. Dazu ca. 250 Zuschauer, von welchen es gut und gerne 200 mit den Knappen hielten. Dabei auch vier größere Schwenkfahnen. Das Wetter: Königsblauer Himmel und weit über 20 Grad. Trotzdem wurde gemunkelt, dass es dem ein oder anderen Beobachter fröstelte. Namen seien hier mal nicht erwähnt.
Zum Spiel:
Direkt nach dem Anpfiff wurde klar, dass sich die Mannschaft um Trainer Norbert Elgert keine Blöße geben wollte, welchem im Übrigen auch mal wieder von Uwe Scherr auf der Bank Gesellschaft geleistet wurde. Zu Beobachten gibt’s nach dem Ausscheiden in Sevilla ja auch nichts mehr. So rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor der Gastgeber, dessen Ausrichtung heute sicherlich nicht einmal etwas mit „kontrollierter“ Offensive zu tun gehabt haben dürfte. Die beste Möglichkeit der Anfangsphase besaß dabei Mesut Özil, als er mit einem Distanzschuss aus etwa 22 Metern an Shohat (..so ähnlich hieß übrigens mal meine Grundschullehrerin) scheiterte. Zwei Minuten später entschärfte der Bonner Schlussmann einen Schuss von „Jo“ Pisano aus ähnlicher Entfernung. Und wiederum nur eine Zeigerumdrehung später wusste Deniz Bakir, Übungsleiter der Rheinischen, endgültig bei wem er sich zu bedanken hatte. Dieses Mal konnte Shohat zunächst per Fußabwehr gegen Pektürk retten bevor er auch den anschließenden Fallrückzieher von Öztürk aus der rechten unteren Ecke fischte. Die bis dato größte Knappenchance dann nach einer Viertelstunde.
Nach einem schönen Spielzug über Kunert, Öztürk und Pektürk wurde der Winkel für den frei in die Mitte gelaufenen Özil etwas zu spitz, sodass Torwart Shohat (wer sonst) erneut mit einer weiteren Fußabwehr klären konnte.
In der Folgezeit gab’s dann eine viertelstündige Großchancenpause, was aber auf Grund der extrem tief stehenden Gastgeber durchaus nachzuvollziehen war. Lediglich in der 27. Minute versuchten der SC so etwas wie Offensivbemühungen einzuleiten. Von Gefahr hingegen konnte man nicht sprechen.
Und dann war es soweit. In der 32. Minute nahm das Unterfangen „Titelgewinn“ gestalt an. Mesut Özil erhielt ca. 25 Meter vor dem Gehäuse von Shohat die Kugel, machte ein paar zügige Schritte, um das Runde dann aus 17 Metern flach ins linke untere Eckige zu befördern.
1:0 für die Gelsenkirchener. Und da man auf einem Bein ja bekanntlich so schlecht stehen kann, wurde nur vier Minuten später der zweite Treffer nachgelegt. Irgendwie fand dat lustige Spielgerät den Weg in die linke Hälfte des 16ers des Sportclubs, von wo aus Nedim Hasanbegovic, in Fachkreisen aus „Bego“ genannt, selbiges am Shotat vorbei zentral vors Tor beförderte. Kein Gegner, kein Torwart – und somit ein Leichtes für Tayfun Pektürk, den Ball über die Linie zu nicken.
Trotz zweier weiterer Möglichkeiten, eine davon für den Aufsteiger des Vorjahres, ging es mit der mehr als verdienten 2:0 Führung in die Katakomben.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Gespielt wurde auf das Tor der Gastgeber, was natürlich weitere Möglichkeiten zur Folge hatte, bevor die anwesenden Knappen in der 57. Minute doch tatsächlich auch mal die Luft anhalten mussten. Tauchte doch plötzlich tatsächlich ein schwarz weiß gekleideter Spieler frei vor Ralle Fährmann auf um die Kugel mit der Pieke über unseren ca. „4,76 m großen Hünen“ hinweg zu heben. Der Vorteil: Heber über große Torhüter sind zwangsläufig länger in der Luft, was Ralf die nötige Zeit gab den Ball noch von der Linie zu „stupsen“. Oder war dat Teil doch hinter der Linie: Die Bonner meinten „ja“, der frierende Freund neben mir (inzwischen mit Kaffee bewaffnet und auf einen Kachelofen wartend) meinte „nein“. Dieser Meinung schloss sich denn auch das Unparteiischengespann aus Wiesbaden an. Also: Kein Tor, weiterhin 2:0 und feddich!
Im direkten Gegenzug scheiterte Tolga Öztürk dann aus der Drehung am linken Pfosten.
In der 59. und 65. Minute probierten es dann erneut Öztürk und Pektürk im Zusammenspiel. Beide Male aber scheiterte „Tay“ aus spitzen Winkel (ma von rechts, ma von links) an dem bereits namentlich bekannten besten Bonner.
69.: Chance Bonn, Thomas Frohn mit einem Freistoß knapp am Tor der Knappen vorbei.
70.: Gez war der Appel abba endgültig geschält. Mesut Özil hat acht Meter frei vor Shotat keine Probleme, schiebt zum 3:0 ein.
Dann die 74.: Dieses Mal kommt der für mich heute groß auftrumpfende Pektürk über die linke Seite. Zwei Gegenspieler lässt er aussteigen bevor er, bereits in den Strafraum eingedrungen, zu Fall gebracht wird. Den fälligen Elfmeter verwandelte Boenisch sicher zum 4:0. Dass es letztlich gar 5:0 endete durfte man dann dem eingewechselten Salih Altin verdanken, welcher einen doppelten Abwehrbock der Bonner gnadenlos zum Endstand nutzte.
Und dann war es soweit! Der FC Schalke 04 ist Westdeutscher Meister und steht im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft. Die Sektkorken knallten, die Offiziellen wurden geduscht. Übermäßig gefeiert wurde trotzdem nicht, schließlich ist sich jeder darüber im Klaren, dass dies „nur“ ein Teilerfolg ist. Der Titel, der erste A-Jugend Meisterschaft nach 30 Jahren ist greifbar, allerdings auch für noch drei andere Teams. Egal, erst Mal Hut ab. Vorm Team, vorm Trainer, und vor allem wat dazu gehört.
Für de Blauen ham heute aufem Feld und aufe Bank den Titel eingefahren:
Fährmann, Kunert, Boenisch, Höwedes, Grembowietz, Kilian; der Andre (dafür inne 80.: Kilian, der Tim), Pektürk (78. Altenbeck), Özil, Öztürk, Hasanbegovic (81. Kisyna (von meinem frierenden Freund auf Grund seiner Jochbeinsondermaske auch der Nasenmann genannt), Pisano (69. Altin). Dazu: Lamczyk, Fuhrmann, Yesilmen, wie auch Stephan, Gündüz, Klein Günnewick, Zeciri und Wassy. Dazu inne Funktion: Der Norbert Elgert, die Uwes (Scherr und Vester (heut nich da, mein ich), Holger Genius, der ewige Erwin Kreutzmann und Lodda Matuschak.
Tore: 0:1 Özil (32.) 0:2 Pektürk (36.) 0:3 Öztürk (70.) 0:4 Boenisch (75., FE) 0:5 Altin (78.)
Gruß
Der Toto

Quelle: http://www.forum-aufschalke.de/thread.php?threadid=99685&sid=2997886534f3d57938d3a5b5e03924c0