Gil Shohat Presseberichte

5.5.09

Bonner SC besiegt Düsseldorf II mit 4:1

Rennie überragender Mann - Prädikat: Spitzenspiel - 2 000 Zuschauer im Sportpark Nord - 20. Sieg im 28. Meisterschaftsspiel

Von Thomas Heinen

Bonn. Es gibt Fußballspiele, die verdienen das Prädikat Spitzenspiel und besitzen darüber hinaus sogar bleibenden Wert. Der 4:1 (2:1)-Erfolg des Fußball-NRW-Ligisten Bonner SC über Tabellenführer Fortuna Düsseldorf II, der nach 24 Spielen das Gefühl der Niederlage nur noch aus Erzählungen kannte, dürfte zumindest auf regionaler Ebene noch lange als Gesprächsstoff taugen.

"Die Düsseldorfer waren gut. Aber wir waren vor allem in der zweiten Halbzeit überragend", lobte BSC-Co-Trainer Joachim Hopp seine Elf und schritt zur Gratulationscour in Richtung Haupttribüne, wo Fans und Spieler den 20. BSC-Sieg im 28. Meisterschaftsspiel gebührend feierten. Dalibor Karnay mit einem Doppelpack, Gordon Addai sowie der teilweise überragend spielende Jake Elliot Rennie verkürzten vor 2 000 Zuschauern mit ihren Toren den Abstand zum Primus bei noch zwei fehlenden Partien auf einen Zähler.

Für Hans Viol ist der Wechsel an der Tabellenspitze daher nur noch eine Frage der Zeit und die Regionalliga längst beschlossene Sache. "Für mich ging es heute nicht mehr um den Aufstieg, sondern um die Meisterschaft", jubelte der BSC-Vorsitzende, während Coach Wolfgang Jerat den Zeigefinger hob und auch dem Gegner den verdienten Respekt zollte. "Heute haben wir von beiden Teams ein tolles Spiel gesehen. Und es gibt noch genug Stolpersteine, die wir aus dem Weg räumen müssen", meinte der 54-Jährige mit Blick auf die Partie am Mittwoch bei Schwarz-Weiß Essen.

Allerdings machte der BSC nicht den Eindruck, den Aufstieg in den noch verbleibenden Partien aufs Spiel setzen zu wollen. Von Beginn an machten die Gastgeber Druck und kamen in der 11. Minute durch Jake Rennie zum ersten ernst zu nehmenden Torschuss auf das Düsseldorfer Gehäuse. Nur drei Minuten später sorgte der Student aus der Karibik erstmals für Verzückung unter den BSC-Anhängern, als er nach feinem Zuspiel des fleißigen Arkadius Moschny mit einer präzisen Flanke Dalibor Karnay in Szene setzte. Der BSC-Kapitän hatte kaum Mühe, den Ball zum 1:0 über die Linie zu bugsieren.

Die Gäste schienen beeindruckt, denn in der 22. Minute verhinderte Fortuna-Schlussmann Maximilian Schulze-Niehues mit einer Glanztat das 2:0. Abdelmalek Adnaouene hatte aus rund 16 Metern abgezogen. Aus heiterem Himmel fiel der Düsseldorfer Ausgleich durch Behlau (26.), der nach einem klassischen Luftloch von André Wiwerink völlig frei vor BSC-Schlussmann Gil Shohat auftauchte. Zuvor hatte Maycoll Canizales den Ball an Ben Abelski vertändelt. "Nach dem Ausgleich war Düsseldorf sehr präsent, weil wir einige Minuten gebraucht haben, um uns zu fangen", räumte Jerat ein.

Ein Phase, in der zwar Bruno Custos aus Fortunas Drittligakader die Bonner Hintermannschaft in die eine oder andere Verlegenheit stürzte, aber zweimal in Gil Shohat seinen Meister fand (30., 41.). Zwei Minuten vor dem Wechsel beendete schließlich Rennie mit einem gekonnten Zuspiel das Düsseldorfer Aufbegehren, das Stephan Bork zu einer Maßflanke auf Gordon Addai nutzte, der wie zuvor Karnay beim 2:1 wenig Mühe hatte.

Keinerlei Fremdhilfe benötigte Karnay dann beim 3:1, dass der BSC-Kapitän fast aus dem Stand mit einem sehenswerten Schuss aus rund 35 Meter erzielte (53.). "Ein schönes, aber vor allem wichtiges Tor", analysierte der zweifache Torschütze, denn der Widerstand der Gäste hatte damit entscheidenden Schaden genommen. So liegt der eigentliche Nutzen des 4:1 aus der 64. Minute, mit dem Jake Rennie seine starke Leistung nach einem Freistoß von Bork krönte, vor allem in der Verbesserung des Bonner Torverhältnisses, das nunmehr ein beeindruckendes Plus von 41 Treffern aufweist.

Wenig Einfluss auf das Spielgeschehen hatte auch die Rote Karte gegen den Düsseldorfer Marcel Gaus, der Leon Binder mit einem rüden Foul von den Beinen holte (66.). Die Gastgeber reduzierten folglich das Tempo, blieben dennoch drückend überlegen und hätten durch den Volleyschuss des eingewechselten Samet Atulahi fast noch auf 5:1 erhöht (85.). Aber auch so empfand Fortuna-Coach Goran Vucic das Ergebnis als happig genug, räumte aber fairerweise ein, "verdient gegen eine absolute Top-Mannschaft verloren zu haben".

Bonner SC: Shohat - Binder, Wiwerink, Canizalez - Nachtigall, Bork (70. Atulahi), Adnaouene, Moschny, Addai - Karnay (70. Lewejohann), Rennie (75. Millitürk).

Artikel vom 04.05.2009