Gil Shohat Presseberichte

20.4.09

Muskelfaserriss bei Ercan Aydogmus

Von THOMAS KLINKENBUSCH, 19.04.09, 23:00h

Wenn schon keine fußballerischen Leckerbissen, so durften sich die Zuschauer des Fußball-NRW-Ligaspiels zwischen dem Bonner SC und Germania Dattenfeld gestern Nachmittag...

BONN / RHEIN-SIEG. Wenn schon keine fußballerischen Leckerbissen, so durften sich die Zuschauer des Fußball-NRW-Ligaspiels zwischen dem Bonner SC und Germania Dattenfeld gestern Nachmittag zumindest über zwei kuriose Platzverweise der Gäste amüsieren. Denn beim 0:0 boten die Akteure den 1500 Zuschauern im Sportpark Nord zwar intensive Mittelfeldduelle, doch über fußballerische Schonkost kam keine der beiden Mannschaften hinaus.

„Ich hatte im ganzen Spiel keinen Ball zu halten, musste nur mitspielen und Flanken abfangen“, sagte BSC-Torhüter Gil Shohat, der genauso wie sein Gegenüber Maurice Gillen einen weitgehend arbeitsfreien Nachmittag erlebte. Lediglich ein Schuss von Marco Quotschalla stellte in der 44. Minute die einzige Gästechance des gesamten Spiels dar. Quotschalla, dem in der Vorwoche zwei Tore gegen Bielefeld gelangen, wird bei den Bonnern sowie dem Schiedsrichtergespann trotzdem in Erinnerung bleiben: Als er aus Ärger über eine Schiedsrichterentscheidung einen Grasbüschel in Richtung Schiedsrichterassistenz warf, schickte ihn der Unparteiische mit der Roten Karte vom Feld.

Für einen weiteren Schmunzler sorgte der eingewechselte Jonas Wendt, der drei Minuten nach seiner Einwechselung binnen einer Minute sowohl die Gelbe als auch die Gelb-Rote Karte kassierte (89.). „Wir haben mit zehn Mann und auch später mit neun Spielern gut gegen den Ball gespielt“, resümierte Gästetrainer Michael Boris, der das Erfolgsrezept gegen den BSC auf den Punkt brachte. Mit zwei Defensivreihen sowie gutem Verschieben im Mittelfeld ließen die Gäste dem BSC kaum Gelegenheit, das Kombinationsspiel aufzuziehen. „Mit dem gesamten Spiel meiner Mannschaft bin ich trotzdem zufrieden“, meinte BSC-Trainer Wolfgang Jerat, dessen Team allerdings in der kompletten zweiten Halbzeit das Fehlen des verletzten Torjägers Ercan Aydogmus kompensieren musste.

Bei einem Konter brach Aydogmus abseits des Balles plötzlich einen Sprint ab und hielt sich sofort den rechten Oberschenkel: Einen Muskelfaserriss ergab die schnelle Ultraschalluntersuchung in der Pause. Rund vier Wochen wird des BSC auf den schnellen Angreifer verzichten müssen. „Die Verletzung ist sicher auch auf die vielen Spiele in der Vergangenheit zurückzuführen“, meinte Jerat. Einen Eindruck, welche Lücke Aydogmus hinterlässt, erhielten die Zuschauer schon in der zweiten Halbzeit, als das Flügelspiel fast gänzlich erlahmte und die Antritte des Türken über die linke Seite bereits schmerzlich vermisst wurden.

Die einzigen beiden BSC-Torchancen des zweiten Durchgangs besaßen die eingewechselten René Lewejohann und Samet Atulahi. Lewejohann drosch den Ball nach Zuspiel von Jake Rennie allerdings aus der Drehung über das Tor (62.), Atulahi setzte einen Kopfball nach Flanke von Stephan Bork neben das Tor (89.).

„Es tut am meisten weh, dass ich der Mannschaft in den kommenden Wochen nicht helften kann“, sagte Aydogmus, dessen Teamkollegen schon am Freitag Fortuna Köln empfangen. Für BSC-Stammtorhüter Fabian Menningen ist die Saison indes gelaufen. Er zog sich im Abschlusstraining erneut einen Schienbeinbruch an gleicher Stelle zu.

BSC: Shohat, Adnaouene (57. Lewejohann), Wiwerink, Binder, Canizalez, Niang, Moschny, Bork, Karnay (66. Atulahi), Aydogmus (44. Addai), Rennie.