Center TV Spielbericht Bonner SC - Oestrich-Iserlohn

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Bonner SC gewinnt in Alfter mit 2:0 NRW-Ligist spielt im FVM-Cup-Halbfinale in Bergheim - Sachlich spult der BSC sein Pensum ab

Von Thomas Heinen

Bonn. Wenn ein Torhüter im gesegneten Alter von 40 Lenzen noch ein Pflichtspiel gegen den allseits hoch gehandelten Fußball-NRW-Ligisten Bonner SC bestreiten kann, wird das Ergebnis schon einmal zur Nebensache. "Es hat Riesenspaß gemacht", meinte jedenfalls ein glücklich wirkender Klaus Schnieber vom Landesligisten VfL Alfter, obwohl er und seine wesentlich jüngeren Kollegen gerade nach dem 0:2 (0:0) gegen den BSC im Viertelfinale des Mittelrheinpokals ausgeschieden waren.

"An einem solchen Tag muss eben alles passen", erklärte der Oldie. Aber Leon Binder (59.) und Ercan Aydogmus (81.) sicherten dem Favoriten in einem gutklassigen Pokalspiel die Halbfinalteilnahme und nährten damit die Hoffnung der BSC-Anhänger, endlich einmal wieder nach 26-jähriger Abstinenz eine 1. Hauptrunde im DFB-Pokal zu erreichen. Offiziell 840 Zuschauer - Kenner des modernisierten Waldstadions am Alfterer Strangheidgesweg bezifferten die tatsächliche Besucherzahl auf mehr als 1 000 - sahen zwar einen sichtlich bemühten, aber letztlich spielerisch unterlegenen Landesligisten, der gegen einen geduldigen und abgeklärten NRW-Ligisten verdientermaßen den Kürzeren zog.

"Wir waren einen Tick besser, wie es sich gehört", analysierte BSC-Coach Wolfgang Jerat kurz und schmerzlos. Sein Gegenüber Dimitrios Karachalios hatte dennoch genügend Grund, sein aufopferungsvoll kämpfendes VfL-Ensemble gebührend zu loben, um dann als guter Gastgeber auf eine nachträgliche Aufwertung des gestrigen Pokalgeschehens zu setzen. "Ich hoffe, dass ihr jetzt den Pokal gewinnt und in die Regionalliga aufsteigt."

Dabei schien zumindest im ersten Spielabschnitt, wie von Jerat erwartet, die Ligazugehörigkeit keine großartige Rolle zu spielen. Alfter verteidigte gut, und der Gast aus Liga fünf ernährte sich vorwiegend von Standards. Bereits in der 7. Minute lag die Führung für den BSC im Bereich des Möglichen, aber den Kopfball von Abdelmalek Adnaouene hielt Schnieber prächtig. Der Nachschuss von Samet Atulahi klatschte an die Latte. Nachdem Binder (14.), Deniz Millitürk (29.) und André Wiwerink (44.) weitere gute Gelegenheiten ausgelassen hatten, hofften die Männer in Schwarz und Weiß zumindest, dass nun das Nervenkostüm beim Ranghöheren Schaden nehmen würde.

Dies blieb allerdings Wunschdenken, denn auch nach dem Wechsel agierten die Gäste sachlich und spielten ihr Pensum herunter. Dass es nicht zumindest noch zum Ehrentreffer für den VfL langte, hatte der BSC, der nun am 13. April im Halbfinale beim Bezirksligisten Hilal Maroc Bergheim antreten muss, seinem jungen Schlussmann Gil Shohat zu verdanken, der in der Nachspielzeit gegen den frei vor ihm auftauchenden Marcus Alfaya den 2:0-Erfolg festhielt.

VfL Alfter: Schnieber, Hille (55. Leisch), Boyaala, Henseler, Bossasis, Kreide, Yildizlar (86. Alfaya), Matysik, Dabrowski, Moustafa (70. Ohmert), Bung.

Bonner SC: Shohat, Binder, Wiwerink, Canizales, Nachtigall, Moschny (56. Lewejohann), Atulahi, Adnaouene, Tennagels (78. Niang), Aydogmus, Millitürk (74. Addai).

Artikel vom 02.03.2009